Die täglichen Riten

Wenn ein Indianer aufwachten, war die erste Sorge, sich zu reinigen.

Waren die Waschungen beendet, erhob er sich nackt.

Mit dem Gesicht nach Osten blickend, verharrte er eine ganze Weile in Versunkenheit

Jede Seele musste bei dieser Meditation ganz allein zwischen Himmel und Erde sein.

Alles Erstaunliche und Wunderbare das dem Indianer tagsüber begegnete,

ein Regenbogen, ein Wasserfall, das Leuchten der Sonne durch die Blätter der Bäume auf den Waldboden regten ihn zur Meditation an.

Die Tänze

Beim Aufbruch zur Jagd oder in den Krieg,

 bei Siegesfeiern oder Bestattungszeremonien oder bei der Aufnahme von Neulingen wurde sehr viel Dankbarkeit ausgesprochen.

Sie waren gekennzeichnet durch Gesänge  und Tänze.

Der grosse Geistertanz war dabei nur ein Tanz von vielen Tänzen.

Da gab es den Büffeltanz, den Kallumettanz, den Tanz des grünen Mais,

den Medizintanz, den Regentanz und den Sonnentanz, der aber verboten wurde.

Der Tanz der Geister wurde 1888 bekannt.

Jack Wilson dessen indianischer Name Wowoka lautete  behauptete, das ihm der Grosse Geist erschienen sei,

und ihm folgendes offenbart habe.

Alle Indianer die in der Reservation lebten würden befreit werden, wenn sie diesen Tanz der Geister tanzen  würden.

Damals glaubte der grosse weisse Vater in Washington,

 er wäre besser wenn alle Indianer wie die Weissen leben würden.

Dagegen lehnte sich Sitting Bull auf.

Da Sitting Bull ein Wichasha Wakan, ein Medizinmann, war

und zwar der meistgeachtete unter den Lakota, schlossen sich ihm viele Indianer an.

So wurde er zur zentralen Figur des Widerstandes gegen das Aufgehen der Indianerkultur in die der Weissen.

Man unterstellte ihm die Tänzer zu schützen, was letztendlich den Untergang von Sitting Bull bedeutete.

Das Powwow

Powwows wurden ursprünglich im Frühling durchgeführt um den Neubeginn des Lebens zu feiern.

Für die Indianer eine Zeit um zusammenzukommen, zu singen, zu tanzen um alte Bekanntschaften aufzufrischen und neue zu schliessen.

Der Powwow hatte auch eine religiöse Bedeutung.

In der Sioux-Tradition war die Feier gleichzeitig ein Gebet an Wakan Tanka, dem grossen Geist oder grossen Vater.

In der heutigen Zeit machen die Powwows noch immer einen grossen Teil des Lebens der Indianer aus.

Einige Familien packen ihre Sachen und begeben sich zum Rundtanz.

Sie zelten und geniessen die traditionelle Feierlichkeiten zu allen Jahreszeiten.

Wenn der Powwow-Sprecher zum Stammestanz aufruft, ist jeder animiert daran teilzunehmen, einschliesslich der Zuschauer.

Federn, Glöckchen und Perlen sind nicht notwendig.

Man kann in ganz gewöhnlichen Sachen tanzen.

Eigentlich gibt es beim Powwow keine Zuschauer,

denn jede Person, wird schon durch ihre Anwesenheit als Teilnehmer betrachtet.

Beim Powwow hat jeder einen Platz im Kreis aller Leute.

Die Sprache der Federn

Jeder Stamm hatte seinen eigenen Kopfschmuck.

Haartracht und Kopfbedeckung waren ausserordentlich verschieden. Die Sioux hatten eine herrliche Kopfhaube.

Am Kopfschmuck liessen sich Rang und Stellung des Trägers ablesen.

Am bekanntesten war der Kopfschmuck der Dakota-Indianer, der von den Mandanen übernommen, später aber auch von den Hidarta oder Grosventre getragen worden ist.

Jede einzelne Feder erinnerte ihren Träger an ein besonderes Ereignis aus seinem Leben.

So bedeutete eine Feder deren Ende rot gefärbt war an einen im Kampf erschlagenen Gegner.

Eine kurzgeschnittene Feder war das Zeichen dafür, das der Krieger seinem Widersacher die Kehle durchgeschnitten hatte.

Mehrere Kerben an verschiedenen Stellen der Feder angebracht, bezeichneten die Zahl der Gefechte,

 die der betreffende Krieger mitgemacht hatte.

Beim fünften Kampf wurde die Feder am Rand beschnitten.

Eine gespaltene Feder zeigte an, das dieser Krieger im Kampf verletzt worden war.

Bedeutung der Farben

Die Bedeutung der Farben war von Stamm zu Stamm unterschiedlich.

Weiss war im allgemeinen das Symbol für Tod und Trauer.

Schwarz die Farbe der Freude und Rot für Glück und Schönheit.

Auch Frauen bemalten sich, aber damit wollten sie nur ihre Schönheit unterstreichen.

Man bemalte aber nicht nur sein Gesicht und seinen Körper,

sondern auch das Tipi, den Wigwam, den Totempfahl, die Kleider der Frauen,

die Überwürfe der Männer und die Schmuckgegenstände, die bei den im laufe des Jahres bei verschiedenen anstehenden Zeremonien angelegt wurden.

Auch die Bemalung der Pferde, ehe man ins Gefecht ritt, sollte Achtung für den Reiter gebieten.

Rote Markierungen, die man auf Wegen, an Felsen, Steinen und Baumstämmen entdeckte sollten signalisieren, das diejenigen die sie dort angebracht hatten sich wünschten beachtet und geachtet zu werden.

Die Zeichenschrift

Mit Hilfe der Zeichenschrift übermittelten sich die Indianer wichtige Ereignisse.

So konnten sie sich gut verständigen.

Und mit der Zeit wurden die Schriftzeichen immer besser.

Ihre Zeichnungen enthielten nämlich Symbole die nach gewissen Regeln geordnet waren.

Mit Hilfe verschiedener Farben erzählten die Indianer Geschichten.

Erst später erkannten sie, das die Schreib oder Druckschrift der Weissen ähnlich funktionierte, wie ihre Bilder und Symbole.

Interessante Zeugnisse aus dieser Zeit sind uns erhalten geblieben.

Zum Beispiel die Büffelhäute auf denen Sitting Bull, oder Tatanka Yotanka

wie er mit seinem indianischen Namen hiess, wichtige Ereignisse aus seinem Leben festhielt.

Die Tätowierungen

Sie wurden meistens im Süden der Vereinigten Staaten durchgeführt.

Männer wurden tätowiert wenn sie einen Namen bekamen oder wenn sie bei den Kriegern aufgenommen wurden.

Sie wurden aus ganz unterschiedlichen Gründen tätowiert.

Wenn sie Heldentaten vollbracht hatten, wenn sie von Schmerz gepeinigt wurden oder auch nur weil sie es schön fanden.

In einigen Stämmen war das Tätowieren den Frauen vorbehalten.

Ihnen wurden Muster auf die Stirn, auf den Rücken und auf die Unterlippe tätowiert.

Das Tätowieren wurde mit stählernen Nadeln. Zugespitzten Feuersteinen oder mit Kakteenstacheln durchgeführt .

Das Totem und seine Bedeutung

 Die Indianer verehrten  bestimmte Dinge oder Wesen.

Diese Art der Verehrung hing mehr mit dem sozialen Leben zusammen als mit der Religion.

Bei einigen Stämmen zeigte des Totem eine bestimmte Art von Dingen,

für welche die Indianer einen besonderen Respekt empfanden.

In diesem Fall war das Totem eine Art Wappen.

Meistens handelt es sich um Tiere, aber auch Pflanzen und Steine gehörten dazu.